Vorträge 2024
Der Historische Verein lädt Sie zur nächsten
Vortragsreihe ein.
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Veranstaltungsorte:
Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3
alternativ
Stadtarchiv Ludwigsburg, Mathildenstraße 21
bitte beachten Sie die jeweilige Ankündigung
Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr.
Gäste sind herzlich willkommen.
Der Eintritt ist frei.
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Donnerstag, 14.03.2024
Liebe Mitglieder und Freunde des
Historischen Vereins für Stadt und Kreis Ludwigsburg,
auf Grund des tragischen und unerwarteten Todes von Prof. Dr. Stephan Molitor muss sein für den 14. März 2024 geplanter Vortrag
bedauerlicherweise abgesagt werden. Da Prof. Molitor auch Mitglied des Historischen Vereins war, trifft uns die Nachricht von seinem Tod umso mehr. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen
Freunden. Er wird uns als besonders sachkundiger und redegewandter Gesprächspartner in Erinnerung bleiben. Sowohl als Wissenschaftler wie auch als Mensch wird er unserem Verein auf schmerzhafte Weise
fehlen.
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Gehaltene Vorträge
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Donnerstag, 01.02.2024
Zusammenfassung von Dr. Erich Viehöfer
Dr. Dorothee Brenner
Der Vortrag fand im Stadtarchiv Ludwigsburg statt
"Talkaserne und Jägerhaus - archäologische Einblicke in die Gründungszeit des barocken Ludwigsburg"
Der letzte Vortrag im Zyklus 2023/2024 konnte wegen einer Erkrankung der Referentin, Frau Dr. Dorothee Brenner, Gebietsreferentin beim Landesamt für Denkmalpflege, nicht persönlich, sondern in ihrer Vertretung von Stadtarchivar Dr. Karzel gehalten werden.
Die Talkaserne ist eines der jüngsten Kulturdenkmäler, die in Baden-Württemberg zur Ausgrabung gekommen sind. Sie rückte in den Fokus der
archäologischen Denkmalpflege, als der bisherige Parkplatz durch ein Parkdeck und eine Grünanlage ersetzt werden sollte. Eine Rettungsgrabung musste durchgeführt werden, bevor die Bauarbeiten
begonnen werden konnten. Vor der Talkaserne stand an dieser Stelle ein Jägereigebäude, das nach dem Brand des Erlachhofes in Zusammenhang mit dem Schlossbau und der Leidenschaft des Herzogs für die
Jagd entstand. Über dessen Aussehen gab es vor der Ausgrabung keinerlei Erkenntnisse. Auch die Baugeschichte der früheren Talkaserne war weitgehend unbekannt. Gezielte Sondagen brachten nun
Erkenntnisse zur älteren Baugeschichte der Kaserne sowie zum Vorgängerbau. Das Jägereihaus zeigte sich als groß angelegtes Gebäude, dessen Inneneinteilung ganz unterschiedliche Bereiche aufweist, wie
die ausgegrabenen Fliesenböden vermuten lassen. Die Talkaserne war keine bloße Umnutzung des Jägereigebäudes, sondern dieses Vorgängergebäude wurde bis auf die Fundamente und die Bodenbeläge
abgebrochen. Wahrscheinlich war es für den militärischen Zweck als nicht ausreichend stabil erachtet, und deshalb ein fast völliger Neubau, aber auf altem Grundriss, erstellt worden. Ein
archäologisches Fenster im Innenhof des Parkdecks Walckerpark ermöglicht einen Blick in die Baugeschichte seit dem frühen 18. Jahrhundert.
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Donnerstag, 11.01.2024
Zusammenfassung von Dr. Erich Viehöfer
Dr. Elke Koch
Der Vortrag fand im Staatsarchiv Ludwigsburg statt
„Mutig, aufrecht und (fast) vergessen: Elisabeth Kranz (1887-1972), Schulleiterin der Höheren Mädchenschule (heute Goethe-Gymnasium)“
Frau Dr. Elke Koch, Archivarin im Staatsarchiv Ludwigsburg (stellvertretende Archivleiterin), befasst sich seit fast 20 Jahren mit dem Leben
einer außergewöhnlichen Frau.
Obwohl unter anderem eine Straße in Ludwigsburg nach ihr benannt wurde, ist Elisabeth Kranz – im Gegensatz zu ihrer berühmten Freundin Jenny Heymann – weitgehend vergessen. Dabei war sie die erste
akademisch ausgebildete Frau, die in Württemberg eine höhere Schule leitete. Elisabeth Kranz wurde 1887 in Nordhausen geboren, einer Stadt im Raum Erfurt. In Berlin besuchte sie die berühmten
Gymnasialkurse von Helene Lange und legte 1906 die Reifeprüfung ab. Während ihres Studiums der Fächer Neuere Philologie und Geschichte wechselte sie von Berlin nach Tübingen, da Württemberg damals
bessere Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen bot. Ab 1912 war Elisabeth Kranz Lehrerin an der Höheren Mädchenschule in Ludwigsburg, dem heutigen Goethe-Gymnasium. 1928 wurde sie Leiterin dieser Schule.
Während des Nationalsozialismus wurde sie mehrfach von Lehrerkollegen als politisch unzuverlässig denunziert und 1936 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Sie war eine mutige Frau, die aktiv
jüdische Freunde und Verwandte unterstützte. Nach 1945 übernahm sie für einige Jahre nochmals die Leitung der Goethe-Oberschule für Mädchen in Ludwigsburg. Elisabeth Kranz starb 1972 in Stuttgart.
Sie war eine moralische Instanz, die wir nicht vergessen sollten.
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