Vorträge 2023

 

Der Historische Verein lädt Sie zur nächsten
Vortragsreihe ein.

• • •

 

Veranstaltungsort:

Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3

 

Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr.

Gäste sind herzlich willkommen.

Der Eintritt ist frei.

 

• • •

Gehaltene Vorträge

 

 

Donnerstag, 09.03.2023

 

Zusammenfassung von Dr. Erich Viehöfer

 

Thomas Schadt

 

Die Filmakademie Baden-Württemberg - seit der Gründung 1991 eine wichtige Kultureinrichtung in Ludwigsburg.

Vortrag beim Historischen Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg am 9. März 2023.

 

Im letzten Vortrag dieses Zyklus sprach Professor Thomas Schadt, seit 18 Jahren Direktor der Filmakademie, über die Geschichte seiner Institution.
Die brachliegenden Kasernenanlagen in Ludwigsburg erwiesen sich als Glücksfall für die Filmakademie. Prof. Albrecht Ade hatte ursprünglich eine Trickfilmakademie geplant; aus dieser Idee entwickelte sich die heutige Filmakademie. Durch die Entstehung der privaten Fernsehsender war der Bedarf geweckt worden. Nachdem Stuttgart abgelehnt hatte, kam Ludwigsburg ins Spiel, speziell das Mathildenareal.
Im Oktober 1991 begann der erste, provisorische Studiengang. Es gibt bis heute keine festangestellten Professoren; die maximale Vertragslänge beträgt ein halbes Jahr. Ein eigenes Akademiegesetz ermöglicht eine eigene Struktur, vergleichbar Unternehmen der freien Wirtschaft. Der Unterricht erfolgt entlang praktischer Projekte. 1993 konnte das sanierte Mathildenareal bezogen werden. Der „Blauer Engel“ ist gleichzeitig Mensa für die Filmstudenten und normaler Gastronomiebetrieb; dies ermöglicht die Begegnung von Studenten und Bevölkerung. Durch zahlreiche Preise bei nationalen und internationalen Festivals konnten die letzten Bedenken ausgeräumt werden.
Der weitere Ausbau erfolgte unter Dr. Arthur Hofer, dem Nachfolger von Ade. Es entstanden Akademiehof, Ernst-Lubitsch-Bau und Ade-Studio. Die Gründung der benachbarten Theaterakademie beeinflusste die städtebauliche Entwicklung von Ludwigsburg
Die neuen Rahmenbedingungen der Filmakademie sind: Internationalisierung der Filmbranche, Relevanz der Inhalte entscheidend (What’s the Story?), Nachhaltigkeit, Diversivität/Gleichstellung, Entwicklung des Films, sowie Innovative Technologien. Die Arbeit mit jungen Menschen ist und bleibt die wichtigste Motivation der Akademie.

 

 

Donnerstag, 09.02.2023

 

Zusammenfassung von Dr. Erich Viehöfer

 

Uwe Bretzendorfer

 

Orden – verdient, erdient, erdienert, erdiniert

Vortrag beim Historischen Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg am 9. Februar 2023.

 

Der gebürtige Ludwigsburger und gelernte Schuhmachermeister Uwe Bretzendorfer beschäftigt sich über 50 Jahren mit Orden und Ehrenzeichen. In seinem Vortrag ging er daher nicht nur auf die Entstehungsgeschichte von Orden, sondern auch auf die von Medaillen ein.

Die Anfänge liegen in der Antike bei den so genannten Phalerae (militärischen Auszeichnungen), die auf dem Brustpanzer getragen wurden. Von daher stammt die Bezeichnung Phaleristik für die Ordenskunde.

Die geistlichen und weltlichen Ritterorden des Mittelalters können als Anfänge des neuzeitlichen Auszeichnungswesens angesehen werden. Die weltlichen Herrscher gründeten ähnliche Zusammenschlüsse als Werkzeuge ihrer Macht. Dabei steht der 1348 vom englischen König Edward III. gestiftete Hosenbandorden an erster Stelle, was Exklusivität und Ansehen betrifft. Er wurde in mehr als 600 Jahren nur an zwei Württemberger (König Karl und König Wilhelm I.) verliehen. Die württembergischen Ordensstiftungen reichten vom St. Hubertus-Jagdorden (1702) bis zum Olga-Orden (1871).

Napoleons "Orden der Ehrenlegion" gilt als Vorbild des heute bestehenden Ordenswesens, da er ohne Rücksicht auf Stand oder Religion verliehen wird.

Abschließend stellte der Referent verschiedene Ludwigsburger Bürgerinnen und Bürger als Beispiele für Verleihungen von Orden und Ehrenzeichen vor. Die Bandbreite reichte dabei von der Ordensschnalle des Kammerdieners von König Wilhelm II. bis zum Großen Bundesverdienstkreuz des früheren Ludwigsburger Oberbürgermeisters Dr. Karl Frank.

 

 

Donnerstag, 12.01.2023

 

Zusammenfassung von Dr. Erich Viehöfer

 

PD Dr. Joachim Brüser


Gescheiterte Karriere und literarische Rache…
Heinrich August Krippendorf als Privatsekretär der herzoglichen Mätresse Christina Wilhelmina von Grävenitz.

Vortrag beim Historischen Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg am 12. Januar 2023.

 

Im ersten Vortrag des neuen Jahres stellte PD Dr. Joachim Brüser, gelernter Archivar und heute im Staatsministerium tätig, einen auf den ersten Blick unscheinbaren Band aus der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart vor. Hinter dem Pseudonym „Procopii Vessadiensis“ (Namensgeber war der spätantike Schriftsteller Prokop) verbirgt sich Heinrich August Krippendorf, seit 1713 in Ludwigsburg im Dienst der herzoglichen Mätresse Christina Wilhelmina von Grävenitz. Als sie gestürzt wurde, konnte er seine Ämter bei der Regierung zunächst behalten. Nach dem frühen Tod von Herzog Karl Alexander wurde Krippendorf entlassen, schrieb - wahrscheinlich in Heidelberg - die „Anekdoten“ und starb 1743 in Berlin.
Der Titel „Anecdota“ deutet an, dass der Text nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.
Krippendorf änderte in seinem Manuskript alle Namen und Orte.
Die Württemberger werden negativ von ihm gezeichnet. Herzog Eberhard Ludwig kommt wesentlich besser weg. Kern der „Anekdoten“ ist aber seine Mätresse Christina Wilhelmina von Grävenitz, die Krippendorf mit drastischen Worten beschreibt. Ihre Karriere basiere auf Verschlagenheit und List, sie sei zugleich geschäftstüchtig und prunksüchtig. Sie sichere ihre Macht durch eigene Günstlinge. Der Austausch des Spitzenpersonals im Herzogtum Württemberg war aber, nach Ansicht des Referenten, vorteilhaft für das Land gewesen.
Die Memoiren von Krippendorf sind eine sehr wichtige Quelle, auch wenn er zur Abrechnung neigt. Sie vermitteln einen seltenen Blick in das Umfeld des Hofes in der Zeit von Eberhard Ludwig und Karl Alexander.

Kontakt

 

Geschäftsstelle

Historischer Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg e.V.

Stadtarchiv Ludwigsburg

Mathildenstraße 21

71638 Ludwigsburg

 

Telefon

07141 / 910 24 12

 

E-Mail

info@historischer-verein-ludwigsburg.de

 

Internet

www.historischer-verein-ludwigsburg.de

Druckversion | Sitemap

© 2018 Historischer Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg e.V.

Anrufen

E-Mail

Anfahrt