Vorträge 2023 + 2024
Der Historische Verein lädt Sie zur nächsten
Vortragsreihe ein.
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Veranstaltungsorte:
Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3
alternativ
Stadtarchiv Ludwigsburg, Mathildenstraße 21
bitte beachten Sie die jeweilige Ankündigung
Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr.
Gäste sind herzlich willkommen.
Der Eintritt ist frei.
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Donnerstag, 12.10.2023
Dr. Patricia Peschel
Vortrag findet im Staatsarchiv Ludwigsburg statt
802 Tage – das Wirken der Catharina Pavlovna (1787 – 1819) als Königin von Württemberg (1816-1819)
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Donnerstag, 09.11.2023
Dr. Petra Schad
Vortrag findet im Staatsarchiv Ludwigsburg statt
Die Anfänge der staatlichen Lehrerinnenbildung
Vom Buhl´schen Seminar in Ludwigsburg nach Markgröningen
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Donnerstag, 14.12.2023
Albrecht Gühring
Vortrag findet im Staatsarchiv Ludwigsburg statt
"Bitte nur mit Geldscheinen von einer Milliarde an aufwärts bezahlen"
Die Inflation 1923 in Marbach und Umgebung
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Donnerstag, 11.01.2024
Dr. Elke Koch
Vortrag findet im Staatsarchiv Ludwigsburg statt
„Mutig, aufrecht und (fast) vergessen: Elisabeth Kranz (1887-1972), Schulleiterin der Höheren Mädchenschule (heute Goethe-Gymnasium)“
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Donnerstag, 01.02.2024
Vortrag findet im Stadtarchiv Ludwigsburg statt
Dr. Dorothee Brenner
Talkaserne und Jägerhaus – archäologische Einblicke in die Gründungszeit des barocken Ludwigsburg
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Donnerstag, 14.03.2024
Prof. Dr. Stephan Molitor
Vortrag findet im Staatsarchiv Ludwigsburg statt
Jakob Friedrich Kammerer (1796-1857) als Erfinder der Phosphorzündhölzer. Ein Ludwigsburger Unternehmer und sein Lebenswerk zwischen lokaler Tradition und historischer Kritik
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Gehaltene Vorträge
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Donnerstag, 09.03.2023
Zusammenfassung von Dr. Erich Viehöfer
Thomas Schadt
Die Filmakademie Baden-Württemberg - seit der Gründung 1991 eine wichtige Kultureinrichtung in Ludwigsburg.
Vortrag beim Historischen Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg am 9. März 2023.
Im letzten Vortrag dieses Zyklus sprach Professor Thomas Schadt, seit 18 Jahren Direktor der Filmakademie,
über die Geschichte seiner Institution.
Die brachliegenden Kasernenanlagen in Ludwigsburg erwiesen sich als Glücksfall für die Filmakademie. Prof. Albrecht Ade hatte ursprünglich eine Trickfilmakademie geplant; aus dieser Idee entwickelte
sich die heutige Filmakademie. Durch die Entstehung der privaten Fernsehsender war der Bedarf geweckt worden. Nachdem Stuttgart abgelehnt hatte, kam Ludwigsburg ins Spiel, speziell das
Mathildenareal.
Im Oktober 1991 begann der erste, provisorische Studiengang. Es gibt bis heute keine festangestellten Professoren; die maximale Vertragslänge beträgt ein halbes Jahr. Ein eigenes Akademiegesetz
ermöglicht eine eigene Struktur, vergleichbar Unternehmen der freien Wirtschaft. Der Unterricht erfolgt entlang praktischer Projekte. 1993 konnte das sanierte Mathildenareal bezogen werden. Der
„Blauer Engel“ ist gleichzeitig Mensa für die Filmstudenten und normaler Gastronomiebetrieb; dies ermöglicht die Begegnung von Studenten und Bevölkerung. Durch zahlreiche Preise bei nationalen und
internationalen Festivals konnten die letzten Bedenken ausgeräumt werden.
Der weitere Ausbau erfolgte unter Dr. Arthur Hofer, dem Nachfolger von Ade. Es entstanden Akademiehof, Ernst-Lubitsch-Bau und Ade-Studio. Die Gründung der benachbarten Theaterakademie beeinflusste
die städtebauliche Entwicklung von Ludwigsburg
Die neuen Rahmenbedingungen der Filmakademie sind: Internationalisierung der Filmbranche, Relevanz der Inhalte entscheidend (What’s the Story?), Nachhaltigkeit, Diversivität/Gleichstellung,
Entwicklung des Films, sowie Innovative Technologien. Die Arbeit mit jungen Menschen ist und bleibt die wichtigste Motivation der Akademie.
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Donnerstag, 09.02.2023
Zusammenfassung von Dr. Erich Viehöfer
Uwe Bretzendorfer
Orden – verdient, erdient, erdienert, erdiniert
Vortrag beim Historischen Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg am 9. Februar 2023.
Der gebürtige Ludwigsburger und gelernte Schuhmachermeister Uwe Bretzendorfer beschäftigt sich über 50 Jahren mit Orden und Ehrenzeichen. In seinem Vortrag ging er daher nicht nur auf die Entstehungsgeschichte von Orden, sondern auch auf die von Medaillen ein.
Die Anfänge liegen in der Antike bei den so genannten Phalerae (militärischen Auszeichnungen), die auf dem Brustpanzer getragen wurden. Von daher stammt die Bezeichnung Phaleristik für die Ordenskunde.
Die geistlichen und weltlichen Ritterorden des Mittelalters können als Anfänge des neuzeitlichen Auszeichnungswesens angesehen werden. Die weltlichen Herrscher gründeten ähnliche Zusammenschlüsse als Werkzeuge ihrer Macht. Dabei steht der 1348 vom englischen König Edward III. gestiftete Hosenbandorden an erster Stelle, was Exklusivität und Ansehen betrifft. Er wurde in mehr als 600 Jahren nur an zwei Württemberger (König Karl und König Wilhelm I.) verliehen. Die württembergischen Ordensstiftungen reichten vom St. Hubertus-Jagdorden (1702) bis zum Olga-Orden (1871).
Napoleons "Orden der Ehrenlegion" gilt als Vorbild des heute bestehenden Ordenswesens, da er ohne Rücksicht auf Stand oder Religion verliehen wird.
Abschließend stellte der Referent verschiedene Ludwigsburger Bürgerinnen und Bürger als Beispiele für Verleihungen von Orden und Ehrenzeichen vor. Die Bandbreite reichte dabei von der Ordensschnalle des Kammerdieners von König Wilhelm II. bis zum Großen Bundesverdienstkreuz des früheren Ludwigsburger Oberbürgermeisters Dr. Karl Frank.
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Donnerstag, 12.01.2023
Zusammenfassung von Dr. Erich Viehöfer
PD Dr. Joachim Brüser
Gescheiterte Karriere und literarische Rache…
Heinrich August Krippendorf als Privatsekretär der herzoglichen Mätresse Christina Wilhelmina von Grävenitz.
Vortrag beim Historischen Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg am 12. Januar 2023.
Im ersten Vortrag des neuen Jahres stellte PD Dr. Joachim Brüser, gelernter Archivar und heute im
Staatsministerium tätig, einen auf den ersten Blick unscheinbaren Band aus der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart vor. Hinter dem Pseudonym „Procopii Vessadiensis“ (Namensgeber war der
spätantike Schriftsteller Prokop) verbirgt sich Heinrich August Krippendorf, seit 1713 in Ludwigsburg im Dienst der herzoglichen Mätresse Christina Wilhelmina von Grävenitz. Als sie gestürzt wurde,
konnte er seine Ämter bei der Regierung zunächst behalten. Nach dem frühen Tod von Herzog Karl Alexander wurde Krippendorf entlassen, schrieb - wahrscheinlich in Heidelberg - die „Anekdoten“ und
starb 1743 in Berlin.
Der Titel „Anecdota“ deutet an, dass der Text nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.
Krippendorf änderte in seinem Manuskript alle Namen und Orte.
Die Württemberger werden negativ von ihm gezeichnet. Herzog Eberhard Ludwig kommt wesentlich besser weg. Kern der „Anekdoten“ ist aber seine Mätresse Christina Wilhelmina von Grävenitz, die
Krippendorf mit drastischen Worten beschreibt. Ihre Karriere basiere auf Verschlagenheit und List, sie sei zugleich geschäftstüchtig und prunksüchtig. Sie sichere ihre Macht durch eigene Günstlinge.
Der Austausch des Spitzenpersonals im Herzogtum Württemberg war aber, nach Ansicht des Referenten, vorteilhaft für das Land gewesen.
Die Memoiren von Krippendorf sind eine sehr wichtige Quelle, auch wenn er zur Abrechnung neigt. Sie vermitteln einen seltenen Blick in das Umfeld des Hofes in der Zeit von Eberhard Ludwig und Karl
Alexander.
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